Praxis trifft Forschung: Projektteam beim 26. „Forum Lokaljournalismus“ vertreten
Einen Workshop zum Thema „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“ haben vier Projektbeteiligte für das 26. „Forum Lokaljournalismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) angeboten. In diesem Jahr fand das Vernetzungstreffen der leitenden Redakteurinnen und Redakteure deutscher Lokalzeitungen vom 10.04.2024 bis 12.04.2024 in Eichstätt und Ingolstadt statt. Das „Projektteam Lokaljournalismus“ kooperierte hierfür mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Ingolstädter „Donaukurier“.
Prof. Dr. Friederike Herrmann (Projektleitung), Steffen Grütjen (Projektkoordination), Milan Skusa (Teilstudie KI) und Sophie Hepach (Studentische Hilfskraft) stellten das von der Otto Brenner Stiftung geförderte Forschungsvorhaben „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“ vor. Eine Besonderheit war, dass Marco Kölln als Vertreter der Zielgruppe dabei war. Er ist in Hamburg als Prüfer für Leichte Sprache tätig und Teilnehmer des Projektes.
Das Forschungsprojekt untersucht aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, wie der Journalismus die Sprachkonzepte der Leichten und Einfachen Sprache anwenden kann. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie der Journalismus seinem demokratischen Auftrag gerecht werden und Partizipation für diese Zielgruppen ermöglichen kann. Der Workshop zeigte aber auch, wie die Auseinandersetzung mit Leichter und Einfacher Sprache insgesamt die Verständlichkeit auch von Standard-Medientexten erhöht. Das Projekt knüpft an drei Lehrforschungsprojekte an, die im Eichstätter Masterstudiengang Journalistik erfolgreich durchgeführt wurden. So konzipierten im Wintersemester 2023/2024 vier Masterstudierende einen Prototypen für eine App, die es Jugendlichen ermöglicht, Nachrichtentexte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu rezipieren.
Der Workshop im Rahmen des „Forum Lokaljournalismus“ gab einen Überblick über die Grundlagen zu Leichter und Einfacher Sprache sowie die entsprechenden Regeln bzw. Empfehlungen. Eine Übersicht, welche Medienunternehmen bereits Nachrichtenangebote in Leichter oder Einfacher Sprache anbieten, rundete die Einführung ab. Nach dem theoretischen Input bildeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Arbeitsgruppen, in denen sie einen beispielhaften Nachrichtentext in verständliche Sprache übersetzten. Prüfer Marco Kölln nahm Stellung zu den Übersetzungen und schilderte, welche Verständnisschwierigkeiten sich beim Lesen der jeweiligen Texte ergeben haben. In der abschließenden Gesprächsrunde wurde insbesondere über die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz als Unterstützung bei der Übersetzungsarbeit diskutiert.